Jens Ingvald Bjørneboe, geboren am 9.10.1920 in Kristiansand (Norwegen). Bjørneboe, der aus einer Reederfamilie stammte, fuhr zunächst selber zur See, holte dann das Abitur nach und studierte Malerei. 1943 emigrierte er nach Schweden, um der Einberufung in den deutschen Arbeitsdienst zu entgehen. 1945 Rückkehr nach Oslo, 1946 erste Ausstellung. Seit 1950 Lehrer in der Rudolf-Steiner-Schule in Oslo. 1952 debütierte er mit dem Lyrikband „Dikt“ (Gedichte). Im selben Jahr erschien sein erster Roman „Ehe der Hahn kräht“, in dem er sich mit den medizinischen „Experimenten“ in den deutschen KZs auseinandersetzte und die Verantwortung der Wissenschaft thematisierte. 1955 brachte der Roman „Jonas“ seinen eigentlichen Durchbruch. Hier stellt der Autor dem eher auf Dressur ausgerichteten herkömmlichen Schulsystem die auf das Kind und seine Bedürfnisse ausgerichtete Steinersche Pädagogik gegenüber. 1957 gab er den Lehrerberuf auf. Im selben Jahr erschien der Roman „Under en hårdere himmel“ (Unter einem härteren Himmel), in dem er die norwegischen Kriegsverbrecherprozesse nach 1945 problematisierte. In Bjørneboes Biographie häuften sich in den folgenden Jahren Hinweise auf seine Alkoholabhängigkeit, die sein Leben mehr und mehr überschattete. Bis 1974 gab er dennoch jedes Jahr mindestens ein Buch oder Schauspiel heraus. Seine Autobiographie konnte er hingegen nicht mehr vollenden. Jens Bjørneboe ...